Roadtrip Tipps für Georgien
Georgien liegt südlich des Großen Kaukasus, an der Grenze zwischen Europa und Asien. Geografisch gesehen liegt Georgien in Vorderasien, kulturell wird es aber oft eher Europa zugeordnet, woraus der schöne Titel Balkon Europas entstand. Georgien umfasst 69.700 km² Landfläche und hat 3,7 Millionen Einwohner. Es grenzt im Norden an Russland, im Osten an Aserbaidschan, im Süden an Armenien und die Türkei und im Westen ans Schwarze Meer. Das milde Klima, die üppige Natur und die Gastfreundlichkeit der Georgier, machen das Land zu einem beliebten und vielfältigen Reiseziel. Hier verraten wir Dir unsere besten Georgien Reisetipps.
Klima | Reisezeit | Einreise | Bevölkerung | Währung | Zeitverschiebung | Steckdosenadapter + Roaming | Sicherheit | Straßenhunde | Mietwagen | Transportmittel | Gepäck | Kultur + Wein | Aktivurlaub + Wandern | Tuschetien | Natur | Schwarzmeerküste
Georgien Klima
Georgien ist flächenmäßig nicht groß, weist aber starke klimatische Gegensätze auf. Vom gemäßigten Kontinentalklima im Osten, über ein subtropisch-feuchtes Klima im Westen, bis hin zum alpinen Hochgebirgsklima des Kaukasus. Der Kaukasus ist eine 1.100 Kilometer lange Hochgebirgskette, die Georgien vor Kaltluftwellen aus dem Norden schützt und das überwiegend milde Klima begünstigt. Das Surami-Gebirge verbindet den Großen Kaukasus mit dem Kleinen Kaukasus im Süden, was für unterschiedliche Klimata im Osten und Westen des Landes sorgt. Der kurze Frühling ist wechselhaft, mit häufigen Wetter- und Temperaturumschwüngen. Der georgische Herbst hingegen zieht sich und gilt als sonnig-warm. Im Sommer kann es vor allem in tieferen Lagen brütend heiß werden und die Winter sind oft nasskalt, während die Hochgebirgszüge von einer dicken Schneeschicht bedeckt werden.
Beste Reisezeit Georgien
Die beste Reisezeit für Georgien hängt davon ab, was Du unternehmen willst. Für Rundreisen bieten sich der späte Frühling und der sonnig-warme Herbst an. Der Sommer eignet sich für Touren im Hochgebirge, während die Schwarzmeerküste im Tiefland Abkühlung bietet und sich Georgien daher auch für Strandurlaube eignet. Der georgische Winter hingegen ist wenig einladend. Von November bis März sinken die Temperaturen deutlich und es regnet viel. Wer im Winter nach Georgien will, sollte sich auf Wintersport in den Bergen oder Städtetrips konzentrieren. Rundreisen mit Fokus auf Outdoor Aktivitäten, solltest Du in den Frühling oder Herbst verlegen.
Einreise Georgien
Für deutsche Staatsbürger, ist die Einreise mit Personalausweis oder Reisepass möglich. Wenn Du über Drittländer einreist, z.B. mit Zwischenstopp in der Türkei, wird empfohlen den Reisepass mitzuführen, da es vereinzelt Probleme bei der Anerkennung des Personalausweises gibt. Pass oder Ausweis müssen bei Einreise nach Georgien noch mindestens bis zum Zeitpunkt der Wiederausreise gültig sein. Der Aufenthalt ist bis zu 360 Tage visafrei, seit Juni 2024 ist außerdem der Nachweis einer gültigen Auslands- und Reisekrankenversicherung mitzuführen.
Bevölkerung
Georgien hat rund 3,7 Millionen Einwohner, ein Viertel davon lebt allein in der Region rund um Tiflis (Tbilisi), der Hauptstadt Georgiens. Mehr als 80 Prozent der Georgier gehören dem Christentum an und auch für die jüngeren Generationen haben Religion, Tradition und vor allem die Familie hohen Stellenwert. Die Georgier gelten außerdem als besonders gastfreundlich, was den Roadtrip durch das kaukasische Land zu etwas Besonderem macht.
Sprache
Amtssprache ist Georgisch aber in einigen Regionen wird auch Russisch gesprochen. Als Tourist kommst Du auf den üblichen Pfaden mit Englisch zurecht und zur Not, wird sich mit Händen und Füßen verständigt. Kein Problem bei den hilfsbereiten und freundlichen Georgiern.
Feste + Feiertage
Zu den wichtigsten Feiertagen Georgiens zählen der Unabhängigkeitstag am 26. Mai und der Tag der Einheit am 9. April. Das bedeutendste christliche Fest ist Ostern, das landesweit in großem Umfang zelebriert wird. Weihnachten wird nach dem julianischen Kalender erst am 07. Januar und im Vergleich zu Ostern gediegener und ohne klassische Bescherung gefeiert. Zudem gibt es zahlreiche regionale Stadt- und Volksfeste. Viele finden im Spätsommer/Herbst statt und haben ihren Ursprung in Erntedankfesten. Aber auch moderne Veranstaltungen wie Musik- und Food Festivals finden vor allem in größeren Städten regelmäßig statt und ziehen ein bunt gemischtes Publikum an.
Öffnungszeiten
In Georgien wird etwas entspannter in den Tag gestartet. Die meisten Geschäfte und sogar Bäckereien öffnen erst zwischen 9 und 10 Uhr am Morgen. Dafür haben sie bis spät abends geöffnet, viele auch sonntags.
Georgische Währung
Offizielle Währung ist der Georgische Lari (GEL). Im September/Oktober 2024 war ein GEL etwa 0,35 € wert. Banknoten gibt es in der Staffelung 1, 2, 5, 10, 20, 50, 100, 200 und 500 GEL. Ein GEL entspricht 100 Tetri, die Münzwährung Georgiens, die sich genau wie die Cent-Münzen des Euros staffeln.
Bargeld + Kreditkarte
In Georgien wird überwiegend bar gezahlt, Kreditkarten werden zwar immer öfter, aber meist nur von größeren Einrichtungen akzeptiert oder die Zahlung ist mit Gebühren beaufschlagt. Geldautomaten findest Du in jeder Stadt und in touristisch relevanten Orten. TIPP - Einige Banken erheben zusätzliche ATM-Gebühren. Wir haben immer eine kostenlose Alternative in der Nähe gefunden.
Zeitverschiebung
In Georgien gilt die Georgia Time (GET). Das Land ist der koordinierten Weltzeit (UTC) 4 Stunden voraus, das heißt, in Georgien ist es 2 Stunden später als in Deutschland. Da es in Georgien keinen Wechsel von Sommer- zu Winterzeit gibt, beträgt die Zeitverschiebung im Winter 3 Stunden.
Steckdosenadapter + Roaming
In Georgien brauchst Du keinen Steckdosenadapter. Vor Ort werden die Steckdosen Typ C + F verwendet, die denen in Deutschland entsprechen. Beim Roaming hingegen, können in Georgien hohe Gebühren anfallen. Günstige SIM-Karten zum Telefonieren und Surfen sind direkt am Flughafen erhältlich. Die Netzabdeckung ist, abgesehen von den entlegenen Bergregionen, überwiegend sehr gut. Die meisten Restaurants, öffentliche Einrichtungen und Unterkünfte bieten außerdem kostenloses WLAN an.
Sicherheit
Georgien ist ein sicheres Reiseland mit niedriger Kriminalitätsrate. Abgesehen von Taschendiebstählen, gibt es nur selten nennenswerte Verbrechen. ACHTUNG - Südossetien und Abchasien sind unter russischer Besetzung und werden nicht von der georgischen Regierung kontrolliert. Reisen in diese Gebiete sind untersagt und weder Rettungsmaßnahmen, noch konsularischer Schutz können dort gewährleistet werden. Aufgrund des Kaukasuskrieges im Jahr 2008, besteht an der Verwaltungsgrenze zu Südossetien außerdem erhöhte Minengefahr. Die Hauptstraßen, die nah an Südossetien und Abchasien vorbeiführen, können aber gefahrlos genutzt werden.
Gesundheit
Die Gesundheitsversorgung entspricht nicht dem europäischen Standard. Für kleinere, gesundheitliche Anliegen, gibt es Hausarztpraxen und Apotheken, in denen aber oft nur Georgisch oder Russisch gesprochen wird. Behandlungen müssen zunächst selbst gezahlt werden. Da es keine Kooperation mit deutschen Krankenkassen gibt, solltest Du unbedingt vorab eine Reise-Krankenversicherung abschließen, die es schon für unter 10€ im Jahr gibt. Deutsche Krankenkassen kommen weder für Arzt- oder Zahnarztbehandlungen auf, noch für Rettungskosten, Kranken- oder Krankenrücktransporte!
Impfungen
Für Georgien sind keine Pflichtimpfungen vorgeschrieben. Generell sind die Standardimpfungen gemäß Robert-Koch-Institut empfohlen sowie die Hepatitis A Impfung. Bei mehrwöchigen Aufenthalten wird auch zu Hepatitis B und Tollwutimpfungen geraten.
Toiletten
Öffentliche Toiletten sind rar und kosten meist etwa einen GEL, daher solltest Du immer etwas Kleingeld parat haben. Auch Toilettenpapier ist nicht überall selbstverständlich, weshalb es ratsam ist, eigenes Papier oder Taschentücher dabei zu haben. TIPP - Auf Gulf-Tankstellen kannst Du die Toiletten kostenlos nutzen.
Georgiens Straßenhunde
Georgien ist voll von Straßenhunden. Wir haben regelmäßig Essensreste und Trockenfutter an streunende Hunde und Katzen verteilt und merkten schnell, dass die Tiere genau das gewöhnt sind. Wer an der Straße hält, wird schon nach kurzer Zeit von erwartungsvollen Blicken umzingelt sein. Im Bereich größerer Städte und Touristengebieten, sind viele Hunde mit Ohrmarken versehen. Sie sind registriert und geimpft aber meist nicht kastriert, weshalb sie sich munter vermehren und man nicht selten auch auf kleine Welpen trifft, die im Müll nach Nahrung suchen.
Der Mietwagen für Georgien
Für einen Roadtrip durch Georgien, bei dem Du flexibel und auch mal abseits der Hauptpfade unterwegs sein willst, empfiehlt sich ein Mietwagen mit Allradantrieb. Die kosten zwar etwas mehr als ein einfacher Kleinwagen, bieten aber deutlich mehr Fahrkomfort. Neben den bekannten, großen Mietwagenfirmen, gibt es auch viele kleine, lokale Anbieter. Egal wo Du mietest, achte auf Selbstbeteiligung im Schadenfall, Pannenhilfe und Kilometerbegrenzung. Wir haben unseren Mietwagen bei Kaukasus Reisen* gemietet und waren rundum zufrieden. TIPP - In Georgien sind in der EU ausgestellte Führerscheine gültig.
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Selbst durch Georgien fahren
Der Verkehr in Georgien ist für deutsche Verhältnisse etwas wild, Du solltest auf Raserei und waghalsige Überholmanöver gefasst sein. Auch Schweine, Schafe, Kühe, Pferde, Hunde usw. tauchen oft unverhofft mitten auf der Straße auf, was besonders nachts schnell zu Unfällen führen kann. Von Fahrten im Dunkeln wird daher abgeraten. Die Richtgeschwindigkeit ist innerorts 60 km/h, außerorts 80 km/h und auf Schnellstraßen 110 km/h.
Straßenverhältnisse
Im Großen und Ganzen sind die Straßenverhältnisse in Ordnung. Es gibt aber durchaus Straßen, auf denen ein Allradfahrzeug von Vorteil oder sogar notwendig ist. Viele Passstraßen sind zudem nur im Sommer geöffnet und nach starken Regenfällen nur schwer passierbar. Je nach Route, solltest Du Dich kurz vorher nochmal bei den Locals nach den aktuellen Straßenverhältnissen erkundigen. Die Routen über den Abano-Pass, den Datvisjvari-Pass und den Zagar-Pass sind nur für erfahrene Offroad-Fahrer geeignet. ACHTUNG - Die Verträge der meisten Autovermieter schließen das Befahren dieser Pässe aus und bieten dort keinen Versicherungsschutz!
Tankstellen
Viele Tankstellen in Georgien haben durchgehend geöffnet. In den Bergregionen sind sie allerdings weniger oft vertreten als im Rest des Landes. Vor Fahrten in entlegene Gebiete sollte der Tank daher voll sein. Das Tanken übernimmt in der Regel ein Angestellter, den Du anschließend gleich beim Auto bezahlst. TIPP - Connect Tankstellen sind verhältnismäßig günstig, überallzu vertreten und führen Premium Kraftstoff.
Transportmittel
Wenn Du nicht mit eigenem Mietwagen durchs Land reisen willst, gibt es noch eine Reihe anderer, günstiger Transportmittel in Georgien, mit denen Du ganz einfach von A nach B kommst. TIPP - Die Preise von öffentlichen Verkehrsmitteln sind in Georgien stark abhängig von den Benzinpreisen und ändern sich somit oft.
Marshrutka
Am beliebtesten sind Marshrutki, einfache Kleinbusse, die auch entlegene Ecken und Sehenswürdigkeiten Georgiens anfahren. Sie haben Platz für bis zu 20 Personen und fahren nahezu jedes kleine Dorf an. Da sie nicht an feste Haltestellen gebunden sind und losfahren sobald sie voll sind, gibt es keine verlässlichen Fahrpläne.
Taxi + Bolt
Taxis sind in Georgien verhältnismäßig günstig, allerdings kann sich jeder mit Führerschein und fahrbarem Untersatz "Taxifahrer" schimpfen. Die Fahrtpreise sind verhandelbar und sollten unbedingt vor Abfahrt festgelegt werden. Eine beliebte Taxi-Alternative ist der Transportdienst Bolt, bei dem Du per App Fahrer bestellen und vorab die Preise für verschiedene Fahrzeugklassen vergleichen kannst.
Bus
Georgien hat ein gut ausgebautes, günstiges Busnetz, das gängige Strecken regelmäßig bedient. Moderne und große Reisebusse, z.B. von City Bus, fahren allerdings nur auf den wichtigsten Strecken, wie zwischen Tiflis und Batumi oder Kutaisi.
Rucksack oder Koffer?
Wer Georgien mit dem Mietwagen erkundet kann problemlos mit Koffer reisen. Allerdings sind viele familiengeführte Gästehäuser und Hotels eher klein und haben schmale Gänge und Treppen. Ein klobiger Koffer lässt sich dort nicht gut transportieren. Wenn Du mit öffentlichen Verkehrsmitteln durch Georgien reist, ist der Rucksack die bessere Wahl. Sie sind flexibler und lassen sich besser in die eher kleinen Gepäckfächer der Marshrutki packen. TIPP - Aus Platzgründen wird das Gepäck manchmal auch bei Wind und Wetter auf dem Dach der Kleinbusse verstaut. Ein robuster Müllbeutel als Rucksackhülle bietet Schutz gegen Nässe und Schmutz.
Kleidung für den Georgien Roadtrip
Um auf einer Rundreise durch Georgien mit überschaubarem Gepäck zu reisen, solltest Du bei der Kleiderwahl auf das Zwiebelprinzip zurückgreifen. Anstelle von dicken Kleidungsstücken, die viel Platz einnehmen, kannst Du bei Bedarf einfach mehrere dünne Teile übereinander tragen. So bist Du für jedes Wetter gewappnet, denn je nach Region und Tageszeit, können die Temperaturen stark schwanken. TIPP - In vielen Gästehäusern kannst Du Wäsche waschen lassen.
Kulturelles Georgien
Georgien ist nicht nur die Wiege des Weins, es hat auch viele kulturelle Highlights auf Lager. Religion, insbesondere das Christentum, ist neben der Familie einer der Grundpfeiler der georgischen Kultur. Davon zeugen unzählige Kirchen und Klöster, die über das ganze Land verteilt sind. Dazu kommen beeindruckende Klosteranlagen und in Fels geschlagene Höhlenstädte. Aber auch kleine Bergdörfer sind wichtiger Bestandteil der georgischen Kultur. Vor allem in den entlegenen Gebirgsregionen von Swanetien, Tuschetien und Chewsuretien gibt es traditionsreiche Dörfer, deren besonderes Merkmal mittelalterliche Wehrtürme sind. TIPP - Im Herbst finden viele traditionelle Feste statt. Wein- und Erntedankfeste werden in nahezu jedem Dorf gefeiert, mit Tanz, Gesang und reichlich Wein und gutem Essen.
Georgien - Wein + Gutes Essen
Georgien gilt als eines der Ursprungsländer des Weinbaus. Wein hat in Georgien eine lange, über 8.000 Jahre alte Tradition und ist einer der wichtigsten Exportartikel. In vier verschiedenen Weinbauregionen, die sich von Ost nach West erstrecken, werden vorwiegend rote Rebsorten angebaut. Passend dazu bietet Georgien einige Gaumenfreuden, die sich hervorragend mit einer traditionellen Weinprobe verbinden lassen. Die typischsten Gerichte des Landes findest Du unter Georgiens Küche
Besuch eines Weinguts
Der Osten Georgiens (Kachetien), eignet sich besonders für den Besuch eines Weinguts. Es gibt eine Vielzahl an Weingütern die Weinproben anbieten und dazu regionale Snacks und Speisen servieren. Vielen sind ein Restaurant und Unterkünfte angeschlossen, die einen entspannten Abend versprechen.
Geselligkeit wird groß geschrieben
Die Georgier sind ein freundliches und geselliges Volk. Die zurückhaltende Art wird oft missverstanden und als unhöflich gewertet aber wir konnten uns mehr als einmal vom Gegenteil überzeugen. Vor allem Einladungen zum gemeinsamen Essen und Trinken werden gerne ausgesprochen und wenn sich die Gelegenheit ergibt, solltest Du nicht zögern sie anzunehmen. Aus einem gemeinsamen Abend gehst Du garantiert mit schönen Erinnerungen heraus. TIPP - Trinksprüche sind das A und O eines gelungenen Abends in georgischer Runde. Sie obliegen dem Hausherren und getrunken wird erst, wenn er es vorgibt. Gaumarjos! (Prost)
Aktivurlaub in Georgien
Georgien ist ein tolles Reiseziel für Aktivurlauber. Vor allem in den Sommermonaten bieten sich Wanderungen in den Bergen, Rafting oder Kajaktouren an. Da Pferde aus Georgien nicht wegzudenken sind, sind auch Trekkingtouren mit den Vierbeinern beliebt und werden vielerorts angeboten. TIPP - Vorab online Empfehlungen für Anbieter einholen, die Wert auf Tierwohl legen. Wintersportler wiederum können sich in vier, eher überschaubaren Skiorten austoben.
Wandern im Kaukasus
Georgien liegt eingebettet zwischen dem Kleinen Kaukasus im Süden, mit bis zu 3.700 Meter hohen Bergen und dem Großen Kaukasus im Norden, der mit über 5.000 Meter hohen Gipfeln aufwarten kann. Die Hälfte des Landes liegt über 1.000 Meter über dem Meeresspiegel, die drei höchsten Gipfel befinden sich im Großen Kaukasus:
- Schchara - 5.193 m
- Kazbek - 5.054 m
- Tetnuldi - 4.858 m
Die Bergketten wie auch die Nationalparks des Landes, machen Georgien zu einem Paradies für Wander- und Trekkingtouren. Die Hauptsaison geht von Mitte Juli bis Ende September. Da der Kaukasus bei Weitem nicht so gut erschlossen ist wie z.B. die Alpen, lohnen sich Treks mit Guide. Sie kennen die Routen und können die Wetterbedingungen im kaukasischen Hochgebirge besser einschätzen.
Wanderrouten im Großen und Kleinen Kaukasus
Mehrtägige Wanderungen im Großen Kaukasus erfordern oft ein eigenes Zelt und Selbstverpflegung. Eine beliebte Alternative ist der viertägige Mestia-Ushguli-Trek, der auf 57 Kilometern im historischen Swanetien von Dorf zu Dorf führt. Es bieten sich aber auch zahlreiche Möglichkeiten für Tagestouren, deren Routen im Großen Kaukasus allerdings meist nur spärlich markiert sind. Offline Karten fürs Handy oder geführte Touren sind je nach geplanter Route empfehlenswert. TIPP - Der Kleine Kaukasus hat ebenfalls schöne Wanderrouten zu bieten, die einfacher zu erkunden sind.
Tuschetien
Die schwer zugängliche Bergregion Tuschetien mit Hauptort Omalo, ist die nordöstlichste Region Georgiens. Die Anfahrt ist lang und beschwerlich aber lohnt sich für Trekkingfans, die durch unberührte, alpine Landschaften wandern wollen. Die Anreise ist nur von Juni bis Oktober mit Geländewagen möglich, in den restlichen Monaten ist Tuschetien durch die Witterung von der Außenwelt abgeschnitten und nicht über Straßen erreichbar. Außerdem gibt es keine Supermärkte oder Geldautomaten. Aktivurlauber zieht es wegen der schönen, mehrtägigen Treks in die Region. Da es sich überwiegend um Selbstversorgertouren handelt, bietet es sich an, geführte Treks mit Guide, Koch und Packpferden zu unternehmen.
Naturparadies Georgien
In Georgien gibt es zwölf Nationalparks und 14 Naturreservate, wodurch rund 11,5 Prozent der Landfläche unter Naturschutz stehen. Der Kaukasus gilt als Biodiversitäts-Hotspot, auf Georgiens verhältnismäßig kleiner Landfläche gibt es die unterschiedlichsten Lebensräume, woraus eine große Artenvielfalt an Pflanzen resultiert. Außerdem zählt Georgien mehr als 150 Säugetierarten, über 400 Vogelarten sowie rund 80 Reptilien- und Amphibienarten. Unter den Säugetieren finden sich auch Braunbären, Schakale und Wölfe, die allerdings zu den scheuesten Bewohnern des Landes gehören und sich nur selten blicken lassen.
Schwarzmeerküste
Für die Georgier ist die Schwarzmeerküste das beliebteste Reiseziel im eigenen Land. Die 120 Kilometer lange Küste ist in den Sommermonaten zugepflastert mit sonnenhungrigen Touristen, hauptsächlich Georgier, Russen und Armenier. Die Strände bestehen überwiegend aus kleinen Kieselsteinen und das Wasser ist durch Braunalgen getrübt. Wer einen ruhigen Palmenstrand am türkisblauen Meer erwartet, ist an Georgiens Schwarzmeerküste falsch. Ein Badestopp lohnt nur, wenn Du noch Reisezeit über hast und Dich Strände voller Pauschaltouristen nicht abschrecken. Hotspots sind die beiden Hafenstädte Poti und Batumi.
Nationalparks an der Schwarzmeerküste
Östlich von Poti liegt der Kolkheti Nationalpark, der auf einer Fläche von 29.000 Hektar mit Wanderrouten und Bootsfahrten in geschützte Sumpf- und Seenlandschaften lockt. Nordöstlich von Batumi liegen der Mtirala Nationalpark und der Kintrishi Nationalpark. Das subtropische Klima der Region ist geprägt von warmen Temperaturen und hohen Niederschlägen, was für dichten Pflanzenwuchs in dschungelartigen Wäldern sorgt. In beiden Parks gibt es Wanderrouten für Tages- und Mehrtagestouren.
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