Der Startschuss für unseren Bulli Roadtrip durch Norwegen fiel in Hamburg. Über Booking hatten wir ein Pensionszimmer nördlich des Stadtparks im Stadtteil Alsterdorf gebucht, um am kommenden Tag ganz entspannt in unseren Norwegen Roadtrip zu starten. Zum Bulli Roadtrip in Norwegen gehört aber nun mal auch ein Bulli und den gibt's zum fairen Preis bei Liber Rental*. Nach einer kurzen Einweisung landen Deine sieben Sachen im Bus und Dein PKW kann im Hamburger Stadtpark bleiben, wo es kostenlose Abstellmöglichkeiten gibt. Und dann kann es auch schon losgehen - Scheiben runter, warme Sommerluft rein und diesen "Wie cool ist das denn Moment" einfach genießen :)
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Bevor Du Dich auf den Weg zum 515 Kilometer entfernten Hirtshals machst, solltest Du Deine Vorräte in einem Hamburger Supermarkt aufstocken. Was Du für den Roadtrip alles brauchst, findest Du in unserer Norwegen Packliste. Vor dem Grenzübertritt kannst Du noch einmal volltanken, bevor es weiter nach Hirtshals geht. Der Ort liegt im Norden Dänemarks, von wo aus die Fähre der Fjordline zwei mal täglich nach Bergen absetzt. Mehr Infos zu den Fährüberfahrten findest Du unter Fähre Norwegen
Auf der Fähre kommt nur das Nötigste an Gepäck mit in die Schlafkabine und wenn das Wetter passt, kannst Du auf dem Außendeck den Sonnenuntergang genießen, während die Fähre aus dem Hafen ausläuft. Auf den Fähren gibt es Duty Free Bereiche zum durchstöbern, allerdings schon mit skandinavischen Preisen. An Bord wird an zwei Zeiten Buffet angeboten, das Du bereits beim Ticketkauf zum günstigeren Preis mit buchen kannst. Softdrinks, Kaffee, Bier und Wein sind dabei gratis. Neben des Buffets stehen noch einige Bistros zur Verfügung und Räume, in denen Du selbst mitgebrachtes Essen verzehren kannst. Für die Abendunterhaltung gibt es eine Bar mit Live Musik.
Altes Hanseviertel Tyskebryggen
Camping: Bergen Camping Park
Nach 16,5 Stunden Fahrt legt die Nachtfähre der Fjordline pünktlich um 12:30 Uhr im schönen Bergen in Norwegen an. Gut erholt haben wir uns am Frühstücksbuffet eine Stärkung für den Tag angefuttert und uns bei strahlendem Sonnenschein aufs Außendeck begeben. Die Aussicht beim Einlaufen in die Fjorde von Bergen ist umwerfend, das solltest Du Dir nicht entgehen lassen. Bevor die Fähre in der zweitgrößten Stadt Norwegens anlegt, kannst Du über die Norwegian Customs App noch zu verzollende Lebensmittel und Getränke anmelden und bezahlen. Erster und beliebtester Anlaufpunkt in Bergen ist das alte Hanseviertel Bryggen, wo sich die Parkhaussuche als schwierig erweist wenn man über den normalen PKW Maßen liegt. Etwas außerhalb findest Du aber in den Wohngebieten freie Parkplätze. Sicher nicht unbedingt für Touristen gedacht aber wir sind ohne Strafzettel davon gekommen ;)
Das alte Hanseviertel Bryggen (oder auch Tyskebryggen) ist seit 1979 UNESCO Weltkulturerbe und die wichtigste Sehenswürdigkeit von Bergen. Erkennungsmerkmal sind die rund 60 alten Holzhäuser, deren bunte Fronten jedes Jahr viele Touristen in die Stadt locken. Sie teilen sich den Platz mit einer ganzen Reihe von Souvenirshops, Restaurants und Cafés, deren Preise sich gewaschen haben. Für ein Bier in der Sonne musst Du schon mal satte neun Euro oder mehr locker machen. In der Nähe befinden sich einige Handwerkerstände und gegenüber ein kleiner Fischmarkt. Angrenzend liegt eine Markthalle mit frischen Lebensmitteln und darüber befindet sich die Touristeninformation, mit einer guten Auswahl an kostenlosem Infomaterial rund um alles Sehenswerte in Norwegen.
Der nächstbeste Campingplatz ist der Bergen Camping Park, rund 15 Kilometer außerhalb von Bergen. Ein schlichter Platz der als gute erste Anlaufstelle dient, um in Ruhe den Bulli zu erkunden und Dich einzurichten. Der Platz eignet sich gut, um den ersten Abend Deines Norwegen Roadtrips gemütlich und stressfrei ausklingen zu lassen.
Wandern: Stegastein Viewpoint
Camping: Lunde Camping
Der Roadtrip durch Norwegen geht weiter ins 160 Kilometer entfernte Aurland. Auf der Strecke liegen nicht nur etliche Blitzer sondern auch viele Tunnel, die sich durch die Gebirgsketten hindurch schlängeln. Unter anderem der Gudvangatunnel, der zweitlängste Tunnel Norwegens, der mit elfeinhalb Kilometern Länge und einem Tempolimit von 50 km/h schier endlos scheint. Der Weg ins Aurland führt bereits an den ersten der unzähligen, wunderschönen Wasserfälle Norwegens vorbei und verläuft durch ein beeindruckendes Tal, dass Dich ins Staunen versetzt.
Eine 18 Kilometer lange Wanderung führt über den Ortskern von Aurlandsvangen hinauf zum Stegastein Viewpoint. Leider gibt es keinen offiziellen Wanderweg und so müssen die vielen Serpentinen der schmalen Straße begangen werden. Wir waren nahezu die einzigen die diese Strecke zu Fuß zurücklegten und da wir am kommenden Tag ohnehin die Passstraße Snøvegen befahren wollten, hätten wir uns den Aufstieg tatsächlich sparen können. Aber so startete das Abenteuer Norwegen wenigstens mit einer ordentlichen Wanderung ;) Doch egal ob zu Fuß oder mit Auto, die Straße zum Stegastein ist eng und unübersichtlich. Trotz der einspurigen Fahrbahn kämpfen sich regelmäßig Reisebusse hoch und runter und es ist Vorsicht geboten, da es nur wenige Ausweichbuchten gibt.
Der Aussichtspunkt Stegastein liegt auf 650 Metern Höhe. Eine 30 Meter lange Rampe mit abschließender, geneigter Glasscheibe führt Dich über die Baumwipfel und bietet einen atemberaubend schönen Ausblick auf den Aurlandsfjord. Die Straße zum Stegastein ist Teil der National Tourist Route und ganzjährig geöffnet. Die Wintersperrung der auch als Snow Road bekannten Straße erfolgt erst oberhalb des Aussichtspunktes.
Der zweiwöchige Bulli Roadtrip durch Norwegen führt weiter über die Panoramastraße Snøvegen. Es gibt einen kürzeren Weg durch den Lærdalstunnel, der mit 24,5 Kilometern der längste Tunnel Norwegens ist aber die deutlich weitere Fahrt über die Nebenstraße Snøvegen, auch bekannt als Aurlandsvegen, lohnt sich. Die Passstraßen und Landschaftsrouten, sollten auf Deinem Norwegen Roadtrip immer die erste Wahl sein. Meist sind sie zwar eng und nur einspurig mit Ausweichbuchten passierbar aber dafür auch weniger befahren und führen Dich durch unglaublich schöne und unberührte Landschaften. Auch der 48 Kilometer lange Snøvegen, der sich aus dem Bjørgavegen und der Provinzstraße Fv243 zusammensetzt, führt gefühlt in eine andere Welt und ist in der Regel von Mitte Oktober bis Anfang Juni in der Wintersperre. Die Straße führt auf die Hochlandebene Aurlandsfjellet deren Landschaft einer Steinwüste gleicht, die Dich mit einer steifen Brise und kühlen Temperaturen begrüßt. Unterwegs passierst Du linkerhand einen kleinen Parkplatz, von dem aus ein Trampelpfad zu einem großen Wasserfall führt. Ein toller Abstecher der sich lohnt.
Wandern: Briksdalsbreen Gletscher
Camping: Melkevoll Bretun
$ Fähre Sognefjord: 122 NOK (Fahrzeug + 2 Personen)
Die schöne Talabfahrt in Richtung Lærdalsøyri wird von einem reißenden Fluss begleitet und führt an imposanten Wasserfällen vorbei. Hinter Lærdalsøyri, folgt der sechseinhalb Kilometer lange Fodnestunnel, an dessen Ausfahrt linkerhand die Fähre liegt, die in etwa 15 Minuten über den Sognefjord übersetzt. Von dort aus sind es noch gut 160 Kilometer bis Oldedalen, mitten im Jostedalsbreen Nationalpark. Vom Campingplatz Melkevoll Bretun führt eine etwa einstündige Wanderung zum Briksdalsbreen Gletscher, der ein Nebenarm des Jostedalsbreen Gletscher ist, dem größten Festlandgletscher Europas. Der Briksdalsbreen Gletscher ist ein beliebtes Touristenziel und zieht jährlich gut 300.000 Besucher an. Infos zur Wanderung findest Du unter Briksdalsbreen Gletscher Wanderung
Mit dem Bulli geht es weiter in Richtung Geirangerfjord. Die Passstraße Gamle Strynefjellsvegen ist die eindeutig bessere Wahl zur fast nur halb so weiten Tunnelstrecke, die sich aus der Bundesstraße Rv15 und der Provinzstraße Fv63 zusammensetzt. Die Gamle Strynefjellsvegen ist ein 27 Kilometer langer, schmaler Schotterweg, der über die Hochebene Strynefjell führt und nur von Mai bis September geöffnet ist. Die Straße, deren höchster Punkt auf etwa 1140 Metern liegt, wurde Ende des 19. Jahrhunderts innerhalb von zwölf Jahren aus Handarbeit erschaffen und erst Ende der 1980er durch die kürzere Strecke mit drei Tunneln, als Hauptverkehrsweg abgelöst. Heute ist die Gamle Strynefjellsvegen eine nationale Touristenstraße unter Denkmalschutz, auf der Du Anfang September so gut wie alleine unterwegs bist. Die steinerne Hochebene Strynefjell ist ein landschaftliches Highlight. Sie führt an türkisblauen Gewässern, rauen Gebirgen und hohen Wasserfällen vorbei und verläuft bis nach Grotli.
Aussichtsplattform Geirangerfjord
Camping: Gjerde Camping
$ Fähre Eidsdal - Valldal: 140 NOK (Fahrzeug + 2 Personen)
$ Straße zum Geiranger Skywalk: Gebühr 150 NOK
Der Weg führt vorbei an Dalsnibba, einem Berggipfel auf 1476 Metern Höhe. Auf ihm befindet sich die Aussichtsplattform Geiranger Sykwalk, die bei gutem Wetter eine fantastische Aussicht auf den Geirangerfjord bietet. Aufgrund des nebligen Wetters sparten wir uns die 150 NOK Gebühr für die Straße Nibbevegen, die zum Aussichtspunkt führt und fuhren weiter zum Geirangerfjord, der seit 2005 zum UNESCO Weltnaturerbe zählt. Er ist rund 15 Kilometer lang und in ihn münden zahlreiche, schöne Wasserfälle. Leider liegen oft Kreuzfahrtschiffe im Fjord, was ein Schauspiel der besonderen Art mit sich bringt. An einem kleinen Aussichtspunkt oberhalb, herrscht zu Stoßzeiten das reinste Chaos. Reisebusse quetschen sich aneinander vorbei und spucken Unmengen an Kreuzfahrttouristen aus, die dort Foto- und Toilettenpause machen können, bevor es für sie zum nächsten Sightseeing-Stop weitergeht. Wir erhaschten einen flüchtigen Blick auf den schönen Geirangerfjord und flüchteten mit Bulli Vicky nach Eidsdal, wo die Fähre nach Valldal übersetzt.
Die Wanderung zum Mefjellet, einem Berggipfel in Valldal, ist nicht zu unterschätzen denn der Weg zieht sich und Du musst einige Höhenmeter überwinden. Belohnt wirst Du mit einem fantastischen Ausblick auf den Storfjord und die umliegenden Berge. Alle Infos zur Wanderung findest Du unter Mefjellet Wanderung. Der Bulli Roadtrip durch Norwegen führt weiter über den 320 Meter hohen Wasserfall Stigfossen bis zur Trollstigen.
$ Fähre Langfjord: 150 NOK (Fahrzeug + 2 Personen)
Die Trollstigen (Trollleiter) ist eine bekannte Touristenstrecke, die jährlich mehrere hunderttausende Besucher anzieht. Die kurvenreiche und schmale Straße mit zwölfprozentiger Steigung ist nur in den Sommermonaten geöffnet. Oberhalb liegen ein großer Parkplatz, Aussichtsplattformen und Souvenirshops. Die steile Abfahrt durch die engen Serpentinen ist ein Erlebnis und wir waren froh, dass wir mit unserer Vicky nur hinunter und nicht bergauf mussten ;) Für ganz sportliche gibt es auch die Möglichkeit, die Trollstigen querfeldein hochzuwandern.
Die Trollkirka (Trollkirche) liegt auf ca. 485 Metern Höhe und besteht aus drei Kalkgrotten in denen 14 Meter hohe Wasserfälle enden. Der Weg dorthin führt durch ein unterirdisches Gangsystem das völlig im Dunkeln liegt. Alle Infos dazu findest Du unter Trollkirka Wanderung. Der Norwegen Roadtrip führt Dich anschließend weiter über den Bergsetvegen. Eine tolle Landschaftsroute entlang der rauen Atlantikküste, die in die Atlantikstraße mündet.
$ Fähre Sølsnes - Åfarnes: 150 NOK (Fahrzeug + 2 Personen)
Die Atlantikstraße ist eine beliebte Route die von Molde nach Kristiansund führt. Leider passte sie bei uns zeitlich nicht rein, deshalb blieb es bei einer kurzen Atlantikrunde. Auch zu den wunderschönen Lofoten im Norden von Norwegen haben wir es leider nicht mehr geschafft. Die Lofoten sind eine Gruppe aus rund 80 Inseln auf denen sich malerische, kleine Fischerdörfer befinden. Die landschaftliche Mischung aus rauen Bergen, grünen Ebenen und bunten Häuserfassaden macht diese Inselgruppe so einzigartig und ist nicht nur für Natur- und Outdoorfans etwas ganz besonderes. Wenn Du etwas mehr Zeit im Gepäck hast, solltest Du die Lofoten unbedingt besuchen.
Weiter geht's zum Jotunheimen Nationalpark der das höchste Gebirge Norwegens und Skandinaviens umgibt. Die rund viereinhalbstündige Fahrt enthält eine Fährüberfahrt von Sølsnes nach Åfarnes und führt wie so oft durch eine wunderschöne und beeindruckende Landschaft, die die lange Fahrtzeit glatt vergessen lässt. Ziel ist das Jotunheimen Feriesenter.
Wandern: Knutshøe
Camping: Camping Geilo
Eine bitterkalte Nacht lag hinter uns, in der scheinbar auch die Elche lieber lautstark röhrten als ans Schlafen zu denken ;) Nach dem Frühstück machten wir uns auf die Reise zur Knutshøe, die gleich gegenüber des Besseggen Grates liegt. Ein Gebirgsrücken den jährlich etwa 30.000 Menschen bewandern. Grund genug stattdessen die weniger überlaufene aber mindestens genauso schöne Knutshøe zu wählen. Etwa 30 Kilometer entfernt vom Campingplatz liegt der Vargebakken Parkplatz, der Startpunkt zur Knutshøe Wanderung. Er hat nur wenige Stellplätze, deshalb lohnt es sich etwas früher dort zu sein. Die vierstündige Wanderung gehört eindeutig zu den Highlights des Norwegen Roadtrips. Alle Infos dazu gibt's unter Knutshøe Wanderung. Im Anschluss geht es weiter zur vier Stunden entfernten Ortschaft Geilo.
Die Reise durch Norwegen führt Dich weiter in Richtung Hindaråvåg. Die rund fünfstündige Fahrt führt am Rande des Hardangervidda Nationalparks vorbei. Er ist der größte Nationalpark Norwegens und umgrenzt das Hardangervidda Hochplateau, welches mit 6500 km² wiederum die größte Hochebene Europas ist. Die Umgebung ist geprägt von Moorlandschaften und Felsen. Auch bei strahlendem Sonnenschein bringt es das Thermometer dort Anfang September gerade mal auf knackige fünf Grad und es weht ein eisiges Lüftchen.
Auf dem Weg zur Himakånå kommst Du am 165 Meter hohen Zwillingswasserfall Låtefossen vorbei, bei dem sich ein kurzer Stopp lohnt. Letzter Halt ist in Hindaråvåg, von wo aus die Himakånå Wanderung startet, auch bekannt als die Kleine Trolltunga. Die richtige Trolltunga ist für viele Wanderfreunde ein besonderes Highlight Norwegens. Eine gewisse Fitness und Ausdauer sind für die Wanderung nötig, deren Zielpunkt leider meist hinter einer langen Warteschlange für ein Foto liegt. Die rund zehnstündige Wanderung ist auch vom Wetter abhängig und dieses hat uns im Vormittag nicht gut mitgespielt. Der Startpunkt der Himakånå Wanderung liegt gegenüber der Kirche in Hindaråvåg am Joker-Parkplatz. Alle Infos zur Wanderung und zum Parken findest Du unter Himakånå Wanderung
$ Fähre Nedstrand - Hebnes: 169 NOK (Fahrzeug + 2 Personen)
Der elfte Tag unseres zweiwöchigen Bulli Roadtrips durch Norwegen startete holprig. Das Wetter ließ uns im Stich und auch Bulli Vicky hatte keinen guten Tag und beschloss kurzerhand nicht mehr schalten zu wollen. Wir haben mit der Fähre von Nedstrand nach Hebnes übergesetzt und tuckerten mitten im Nirgendwo durch den Regen. Wir erhielten aber schnellen Support vom Liber Team und währenddessen überlegte es sich auch Vicky kurzerhand wieder anders ;) Nachdem sie uns diesen Schreckmoment verpasst und wir die Jungs in Hamburg aufgescheucht hatten, war wieder alles beim Alten und der Roadtrip durch Norwegen ging weiter.
Wandern: Preikestolen
Camping: Preikestolen Camping
$ Fähre Nesvik - Hjelmeland: 119 NOK (Fahrzeug + 2 Personen)
$ Parkplatz Preikestolen: 200 NOK
In Nesvik setzt eine Fähre nach Hjelmeland über, von wo aus Du den Startpunkt für die Wanderung zum Preikestolen erreichst. Dieser zählt jährlich mehrere hunderttausend Besucher und die Menge an Parkplätzen lässt Böses erahnen. Einem regnerischen Tag lässt sich dort etwas Gutes abgewinnen, denn die Wanderung bietet bei schönem Wetter zwar einen unglaublichen Ausblick vom Preikestolen aber der Regen hält auch die Touristenmassen fern. Es ist besser erst nach Mittag loszuwandern, denn die meisten Busse der Kreuzfahrtschiffe kommen schon vormittags dort an. Alle Infos rund um den Aufstieg zur berühmten Felsplattform findest Du unter Preikestolen Wanderung. Völlig durchnässt waren wir gut dreieinhalb Stunden später wieder am Parkplatz und steuerten den nächsten Campingplatz an, auf dem wir zum ersten Mal auf unserem Norwegen Roadtrip nicht mehr so gut wie alleine waren.
Fährfahrt Lysefjord
Wandern: Kjeragbolten
Wandern: Holztreppe Flørli
Serpentinen Lysevegen
Camping: Sølvgarden Camping
$ Fähre Lysefjord: 136,50€ (Fahrzeug + 2 Personen)
Der Kjeragbolten ist ein weiteres Highlight von Norwegen. Aufgrund des schlechten Wetters und der nassen Schuhe vom Vortag, haben wir uns aber gegen die rund zehn Kilometer lange Wanderung entschieden, die ihren Höhepunkt in einem gewagten Sprung auf den Kjeragbolten erreicht. Der Kjeragbolten ist ein ca. 5m³ großer Monolith, der in einer Felsspalte 1000 Meter über dem Lysefjord eingeklemmt ist. In Forsand setzt eine Fähre über den Lysefjord über, wo auch der Startpunkt für die Kjeragbolten Wanderung liegt. Die Überfahrt dauert rund zweieinhalb Stunden und kostet im Carpackage stolze 136,50€. Da die Plätze für Fahrzeuge auf der Fähre begrenzt sind lohnt sich eine Reservierung vorab. Die Fährüberfahrt ist eher eine Fjordfahrt mit regelmäßigen Durchsagen die interessante Infos zum Lysefjord geben und so sahen wir dann den Kjeragbolten immerhin von unten und auch nochmal den Preikestolen aus einer anderen Perspektive.
Die Fähre passiert auch Flørli, eine kleine Siedlung mitten im Lysefjord die nur über Wasser oder zu Fuß erreichbar ist. Dort befindet sich ein Wasserwerk dessen Schleusen vom Berg hinab ins Tal führen. Entlang dieser Schleusen verläuft die mit 4.444 Stufen längste Holztreppe der Welt, die den Hang hinauf führt und unter Touristen als sportliche Herausforderung gilt.
Sie darf nur bergauf bestiegen werden
Rückweg über eine alte Zubringerstraße
Ab Lysebotn führt die schöne und serpentinenreiche Strecke Lysevegen hinauf zum Startpunkt der Kjeragbolten Wanderung, der am Restaurant Øygardstølen auf 640 Metern Höhe liegt. Der angrenzende Parkplatz kostet stolze 300 NOK. Der Lysevegen ist bei Touristen beliebt, denn die interessante Tunnelführung zu Beginn und die 27 Haarnadelkurven, von denen jede einen eigenen Namen hat, machen diese Strecke hinauf zum Plateau zu etwas besonderem. Oben angekommen folgt auf den kommenden Kilometern eine weitere, schöne Panoramafahrt mit dem Ziel Rysstad.
Die letzte Etappe des zweiwöchigen Bulli Roadtrips durch Norwegen führt ins zwei Stunden entfernte Kristiansand, von wo aus eine Fähre der Colorline täglich um 16:30 Uhr nach Hirtshals in Dänemark übersetzt. In Nähe der Fähranlegestellen gibt es Abstellmöglichkeiten für den Bulli und die Altstadt Posebyen ist fußläufig erreichbar. In den Sommermonaten zählt Kristiansand wegen des milden Klimas, der Strände und vielen Freizeitaktivitäten zu den beliebtesten Ferienorten Norwegens. Die Colorline fährt binnen drei Stunden und 15 Minuten von Kristiansand nach Hirtshals, weitere Infos zu den Fährüberfahrten findest Du unter Fähre Norwegen.
Auf der Fähre kann spontan das Abendbuffet für 32€ pro Person in Anspruch genommen werden, die Plätze sind jedoch begrenzt und wer zuerst kommt, malt zuerst. Alternativ gibt es verschiedene Streetfood Varianten und ein Bistro mit Snacks. Ein Duty Free Bereich ist ebenfalls vorhanden, mit Shoppingmöglichkeiten von Kleidung, über Elektronik, bis hin zu Alkohol und Süßkram. Die Fähre legt um 19:45 Uhr in Hirtshals an. Hier gibt's mehr Infos zum nahegelegenen Tornbystrand Camping.
Die Rückreise nach Hamburg kann sich an Wochenenden durch den ein oder anderen Stau etwas verzögern. Aber immerhin durften wir unterwegs mit Bulli Vicky die 300.000 Kilometer-Marke feiern :) Im Stadtpark erfolgt die Rückgabe des Bullis an die Liber Jungs und nach satten 500 Kilometern durch Dänemark, solltest Du Dir mindestens noch eine weitere Nacht im schönen Hamburg gönnen.