Norwegen Tipps für den Bulli Roadtrip

Wir waren zwei Wochen mit dem Bulli in Norwegen unterwegs, Ende August bis Anfang September 2019. Die beste Reisezeit für Norwegen ist von Mai bis September, bei durchschnittlich angenehmen Temperaturen und vielen Sonnenstunden. Reise außerhalb der Ferienzeiten, um den größten Touristenandrang zu umgehen. In der Nebensaison sind viele Campingplätze wie leer gefegt und Sehenswürdigkeiten sind nicht so überlaufen.

Klima

Durch den Nordatlantikstrom ist das Klima ganzjährig mild und feucht. Norwegen hat eine große Nord-Süd Distanz, weshalb sich vor allem im Winter große Temperaturunterschiede zwischen dem Nord- und Südteil ergeben. Die Westküste ist eine der regenreichsten Regionen Europas, was aber nicht heißt, dass es ständig regnet. Der Wetterdienst www.yr.no hat sich auf unserem Roadtrip als zuverlässig erwiesen.

Für deutsche Staatsbürger reicht der Personalausweis für die Einreise nach Norwegen aus. Bleibst Du länger als drei Monate, solltest Du schon binnen der ersten beiden Wochen eine Aufenthaltsgenehmigung bei der norwegischen Polizei beantragen. Der deutsche Führerschein ist in Norwegen ebenfalls gültig.

Einreise mit Tieren

Wenn Du mit einem Tier nach Norwegen reisen willst, muss es eine gut lesbare Tätowierung haben, erstellt vor dem 03. Juli 2011 oder einen Mikrochip, mit Nachweis einer Tollwutimpfung. Hunde müssen innerhalb von fünf Tagen vor Einreise nachweislich gegen Bandwürmer behandelt worden sein. Alle geltenden Bestimmungen und verbotene Hunderassen in Norwegen, findest Du hier: Norwegische Botschaft

Wir nutzen die Barclays Visa und die GenialCard der Hanseatic Bank. Alle Infos zu den beiden kostenlosen Reisekreditkarten findest Du hier: Die beste Reisekreditkarte. Bargeld wird in Norwegen immer seltener genutzt und ist manchmal sogar mit Gebühren verbunden, daher solltest Du auf jeden Fall eine Kreditkarte dabei haben. Für Einkäufe und kleinere Ausgaben haben wir in Bergen umgerechnet 200 € Bargeld abgehoben.

Reisekrankenversicherung

Schließe vor Deiner Norwegen Reise eine Reisekrankenversicherung ab. Damit sind die Kostenübernahme für Behandlungen vor Ort und falls nötig, der Rücktransport geregelt. Reisekrankenversicherungen kosten nur zehn bis 15 Euro pro Jahr und sind im Notfall unverzichtbar.

Den Bulli haben wir beim Liber Team* in Hamburg gebucht. Wenn Du ein gutes Angebot suchst und zu einer bestimmten Zeit fahren möchtest, solltest Du Dich schon rechtzeitig umsehen und reservieren. Bulli und Camper Roadtrips werden immer beliebter und die Nachfrage ist groß. Infos zu unserem Camper findest Du unter Norwegen Bulli

*Werbung

Roadtrip Etappen

Panoramarouten sind schön, kosten aber Zeit. Abgesehen von den vielen Stopps, um die tolle Aussicht zu genießen, sind die Straßen oft eng und erfordern umsichtiges Fahren. Plane mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 50km/h. Das ist nicht viel, die Tageskilometer Deiner Route solltest Du also entsprechend anpassen. Mit der Nutzung von Tunneln kannst Du Zeit sparen, aber wenn Du die schönsten Seiten Norwegens sehen willst, dann wähle die längeren Panoramastrecken.

Stoßzeiten meiden

Durch den Kreuzfahrttourismus werden Massen an Touristen zeitgleich bei Sehenswürdigkeiten angekarrt. Wer nach Norwegen kommt, um die Natur in Ruhe zu genießen, wird so den Spaß daran verlieren. Reise daher wenn möglich in der Nebensaison. Anfang September gibt es zwar schon einige kalte Nächte, aber Du bist auch oft nahezu alleine unterwegs. Lege Wanderungen zu Sehenswürdigkeiten vorzugsweise in den Nachmittag, natürlich in Abhängigkeit zur Streckenlänge. Die meisten Touristen sind über Mittag vor Ort und kommen Dir so bestenfalls nur noch auf ihrem Rückweg entgegen.

Campingplätze gibt es in Norwegen einige sehr schöne und vor allem viele. Einfache Stellplätze, mit Zugang zu Sanitäranlagen, Küche und Stromanschluss, kosten durchschnittlich 250-300 NOK pro Nacht, für zwei Personen mit Camper (Stand 2019). Weitere Infos zum Übernachten in Norwegen findest Du in unserer Campingplatz Übersicht

Günstige Unterkünfte

Hotels und Ferienwohnungen sind in Norwegen nicht sehr günstig und Hostels gibt es oft nur in größeren Orten. Ein klarer Pluspunkt für das Zuhause auf Rädern. Wird es Dir im Camper auf Dauer mal zu eng, bieten sich die typischen Hytter an, die es in Norwegen auf nahezu jedem Campingplatz gibt. Einfache Holzhütten, von klein bis groß und von schlicht bis Top-Ausstattung.

Norwegischer Camping-Guide

Auf nafcamp.no findest Du die aktuelle Version des norwegischen Camping Guides, der Campingplätze vorstellt und empfiehlt. In Norwegen gibt es ihn oft kostenlos an den Rezeptionen, der im Guide aufgeführten Campingplätze. Wir haben zusätzlich parallel über Google Maps gesucht, da nicht alle Campingplätze Norwegens im "Norges Automobil-Forbund" sind.

In Norwegen gibt es das Jedermannsrecht, das seit 1957 im norwegischen Gesetz verankert ist. Zusammengefasst besagt es, dass sich jeder frei in der Natur bewegen und übernachten kann. Davon ausgenommen sind Rastplätze und bewirtschaftete Felder und Wiesen. Außerdem muss ein Abstand von 150 Metern zu Häusern oder dem eigenen Fahrzeug eingehalten werden und letzteres muss auf einer ausgewiesenen Parkfläche stehen. Bleibst Du länger als zwei Nächte, muss der Grundbesitzer um Erlaubnis gebeten werden. Das Jedermannsrecht (Allemannsretten) umfasst weitere Regeln und Pflichten:

• Keinen Müll hinterlassen
• Zäune nicht zerstören
• Gattertore schließen
• Hunde immer anleinen
• Kein offenes Feuer (15.4. - 15.9.)

Fjorde sind das Markenzeichen Norwegens. Sie sind tiefe, schmale und längliche Meeresrinnen, begrenzt von steilen Felswänden. Die Fjordmündungen in Richtung Meer sind meist seicht. Fjorde sind durch riesige Gletscherzungen entstanden, die die Landschaft über die Eiszeiten hinweg geformt haben. Im Westen Norwegens sind die Fjorde von beeindruckenden Berglandschaften umgeben. Das Wasser ist stiller als im offenen Meer und Fjorde dienen als natürliche Häfen.